Herausforderung Kinderbibel

Lippe: Dr. Martina Steinkühler referierte auf Einladung der Lippischen Bibelgesellschaft

© Lippe

Wer eine Kinderbibel verschenken oder mit ihr zum Beispiel im Kindergottesdienst arbeiten möchte, hat die Qual der Wahl.

Bei den Kinderbibeln gibt es Ausgaben mit und ohne Bilder, realistische und ästhetisch-schöne oder auch bunte Kinderbibeln. Sogar aufblasbare Bibeln für Kinder in der Badewanne und eine Hosentaschenbibel gab es schon – die Spannweite ist breit.

Einen informativen und anschaulichen Einblick gab Dr. Martina Steinkühler, Studienleiterin im Arbeitsbereich Religionspädagogik der evangelischen Kirche in Braunschweig und selbst Autorin von Kinderbibeln, auf Einladung der Lippischen Bibelgesellschaft in der evangelisch-reformierten Kirche in Berlebeck: „Die Bibel umfasst das ganze Leben, Bibelgeschichten sind Lebensgeschichten“, so Steinkühler vor den 30 Besucherinnen und Besuchern des Vortrags: „Gott ist so groß, das geht über unseren Horizont hinaus.“ Mit einem aus vielen Einzelteilen zusammengesetzten Quilt veranschaulichte sie die Vielfalt, die Lebensentwürfe, das Nebeneinander und die Unterschiede in der Bibel: „Diese Vielfalt in Kinderbibeln umzusetzen, darin besteht die Herausforderung für Autoren und Illustratoren.“ Da stellten sich viele Fragen, zum Beispiel nach Inhalten und Reihenfolge: „Was braucht so eine Kinderbibel auf 140 Seiten?“

Die Gestaltung der Texte sei im Vorfeld genau zu überlegen. Wie weit könne man sich von den biblischen Textvorlagen lösen, welche wichtigen Schlüsselwörter sollten vorkommen? Ein Problem sei die Darstellung von Krieg und Gewalt. Steinkühler: „Für den Auszug aus Ägypten oder auch Jesu Kreuzigung muss ich Symbole finden, ohne zu vereinfachen oder zu verniedlichen“.

Auch über die Bilder solle man im Vorfeld genau nachdenken. „Bilder sollten nicht nur stereotyp sein.“ Sie sollten mehr als nur illustrierend und darstellend, mehr als historisch sein, sie sollten etwas Überzeitliches besitzen. Interessant seien anspruchsvolle Bilder, die nicht immer das zeigten, was man erwarte, die zum Nachdenken anregten.

Im Anschluss an den mit viel Applaus bedachten Vortrag kamen Besucherinnen und Besucher mit der Referentin weiter ins Gespräch und konnten sich mit den neu gewonnenen Erkenntnissen über verschiedene Kinderbibeln näher informieren.


Quelle: Lippe