Das kurze Video beginnt irgendwo in einer amerikanischen Hauptstadt. Eine ältere Frau sitzt auf ihrer Veranda und strickt. An der Straße hält ein schwarzer Wagen, der von einem muskelbepackten Mann gesteuert wird. Er stoppt vor ihrem Haus und ruft ihr etwas zu - aber laute Hip-Hop-Musik macht die Konversation fast unmöglich. Schnell stellt sich heraus, dass jedoch nicht der Autofahrer für den Sound verantwortlich ist, sondern die strickende Seniorin.
Der Zuschauer muss an dieser Stelle seine Vorurteile über Bord werfen. Und der junge Mann ist es auch, der die Frau zum Gottesdienst einlädt, nicht umgekehrt. Als sie die Musik endlich ausstellt, versucht er sie erneut zu überreden, mit ihm zur Kirche zu fahren: „Mrs. Edwards, ich nehme sie mit! Geben Sie sich mal einen Ruck, ich frage doch jede Woche! Sie werden es mögen! Wir haben auch coole Musik im Gottesdienst!“
Die ältere Dame ziert sich noch ein wenig; da geht der Mann schließlich zu ihr auf die Veranda, nimmt sie an die Hand, und sie lässt sich tatsächlich von ihm zum Wagen führen.
Im Hintergrund erklärt ein Sprecher, dass 80 Prozent der Menschen, die zum ersten Mal zur Kirche kommen, einer persönlichen Einladung gefolgt sind. „Menschen brauchen es, dass sie sich geliebt und gewollt fühlen“, so heißt es im Video weiter: „Und manche brauchen es vielleicht, dass man sie persönlich einlädt und zum Gottesdienst mitnimmt.“
Am Ende gibt der knapp zweiminütige Film dem Betrachter noch eine Art Hausaufgabe: „Finde diese Woche mindestens einen Menschen, für den es gut wäre, von Gottes Liebe zu erfahren. Lade ihn ein zum Gottesdienst am nächsten Sonntag. Der kleine Aufwand ist es wert!“
Ich meine, das ist eine schöne Idee, und sie ist vor allem liebevoll und witzig umgesetzt. Das Video hat am Schluss noch eine Pointe, die hier aber nicht verraten werden soll. Zum Ansehen einfach hier klicken:
Freuen wir uns also auf neue Gesichter in den den reformierten Gottesdiensten der nächsten Wochen.
Bernd Becker, 5. August 2015