'Dankbarer für all das Blühen und Wachsen'
Gottesdienst am Küchentisch. Am Sonntag Jubilate 25. April 2021
Wo zwei oder drei versammelt sind, da ist Jesus Christus mitten unter ihnen. Gott sei Dank. Das heißt: Auch, wenn derzeit nicht wie gewohnt Gottesdienste stattfinden, wird überall auf der Welt weiter gebetet, gesungen, hört Gott zu und ist nah. Wir möchten Ihnen hier ein paar Anregungen geben, wie Sie diese Zeit gestalten können.
Was man braucht: Mindestens eine Person. Eine Kerze. Eine Bibel. Vielleicht ein Gesangbuch. Ein kleiner Tipp: Es fällt leichter, wenn man sich einen festen Zeitpunkt setzt. Zum Beispiel am Sonntagmorgen.
Zu Beginn: Kerze anzünden
Eine*r:
Die Glocken läuten und laden ein zum Gebet. Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ – Wir sind versammelt. An unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, miteinander verbunden über alle Entfernung. Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Alle:
Amen.
Gebet zum Eingang
Eine*r:
Barmherziger Gott, wir wenden uns an dich mit allem, was uns am Herzen liegt.
Wenn es uns schlecht geht, denken wir oft an dich und flehen um Hilfe.
In guten Zeiten vergessen wir leicht, dir für alles zu danken.
Wir zweifeln auch manchmal, ob du wirklich zuhörst,
ob du dich bewegen lässt von unserem Gebet.
Gott, verachte uns nicht für unseren schwachen Glauben und das klägliche Beten.
Bewahre uns davor, vor dir zu verstummen.
Du kennst unsere Gedanken, du weißt, was wir brauchen.
Erbarme dich unser!
Amen.
(nach einem Gebet von Sylvia Bukowski zu Psalm 66,20)
Psalmgebet Psalm 66 (mit einer Übertragung on Peter Spangenberg)
Eine*r:
Stimmt ein, ihr Menschen,
stimmt ein in das festliche Singen für unseren Gott!
Lasst eure Stimmen erklingen in der ganzen Welt,
damit Gottes Name Musik
wird. Redet mit Gott:
Alle:
Wie wunderbar ist deine Schöpfung!
Selbst deine Gegner müssen davor erblassen.
Rund um die Erde soll es erklingen:
Mit Blues und Choral, mit Trommel und Pfeife,
mit Pauken und Trompeten, mit Balalaika und Harmonika:
Eine*r:
Tretet näher, ihr Menschen
und bewundert die Schönheit der Welt
und erkennt, welche Wunder Gott den Menschen anvertraut.
Ein ganzes Volk hat er vorzeiten in die Freiheit geführt,
trockenen Fußes durchs Meer.
Er hält seine Menschenkinder fest im Auge,
und wer das leugnet,
kommt damit keinen Schritt weiter.
Alle:
Alle Welt soll es hören,
wie wir unseren Gott besingen.
Wie er uns durch alle schweren Stationen
und Prüfungen hindurch am Leben erhält.
Jeder sollte selbst erzählen,
welche eigene Geschichte er mit Gott hat.
Mit dem Gott, der uns zuhört, wenn wir beten,
und uns die Antwort gibt, die wir brauchen.
Heute, am Sonntag Jubilate, muss gesungen werden!
Zum Beispiel den Psalm des Sonntags, EG 279 Jauchzt alle Lande, Gott zu Ehren oder EG 432 Gott gab uns Atem
Eine*r liest das Evangelium für den Sonntag Johannes 15, 1-8
Eine*r liest die Predigt zu Apostelgeschichte 17, 22-34
Glaubensbekenntnis (nach Dietrich Bonhoeffer)
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Fürbittengebet (zu Psalm 66)
Gott, wie wunderbar sind deine Werke,
wie wunderbar ist die Schönheit und Fülle, die uns jetzt umgibt.
Wir achten genauer darauf in diesen Tagen,
als wären wir plötzlich empfindsamer geworden für Sonne und Regen,
und dankbarer für all das Blühen und Wachsen.
Dich loben, den Gott, der alles und uns gemacht hat,
das soll das erste sein, was wir tun.
Bevor wir dich bitten, lass uns dir danken.
Gott, du bist wunderbar in deinem Tun an den Menschenkindern,
Wie du dein Volk durch das Meer geführt hast, es gerettet und bewahrt,
so sei auch bei uns.
Geh du unserer Angst voran und allem, was uns verfolgt.
Lass uns vertrauen, dass du uns im Blick hast,
dass du alles im Blick behältst,
die kleinen Sorgen und die große Not.
Gott, du erhältst unsere Seele am Leben,
du lässt unsere Füße nicht gleiten.
Aber du legst uns auch Lasten auf.
Lass uns glauben, dass wir Menschen mit unseren Lasten getragen sind,
dass du uns herausführst und wir wieder leicht und frei werden.
Gott, du verwirfst unser Gebet nicht,
du wendest deine Güte nicht von uns.
Du hörst die Stimme des Flehens von überall.
In der Stille bringen wir vor dich,
was uns besonders auf dem Herzen ist:
*
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft
noch seine Güte von mir wendet.
Vater unser
Segen
Alle öffnen die Hände. Eine*r oder alle gemeinsam sagen:
Gott, segne uns und behüte uns.
Lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns Frieden.
Amen.
Hier könnte man gut noch ein Lied singen,
z.B. EG 170 Komm Herr, segne uns
oder EG 171 Bewahre uns, Gott
Kerze auspusten
Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit nach dem Gottesdienst. Widerstehen Sie der Versuchung, sofort zur Tagesordnung überzugehen. Vielleicht ist jetzt gerade eine gute Gelegenheit, weiter über das zu sprechen, was Sie bewegt.
Kathrin Oxen
Von Kathrin Oxen
Kathrin Oxen, Moderatorin des Reformierten Bundes, gibt Ihnen auf reformiert-info.de jeden Sonntag Materialien für den Gottesdienst für Zuhause, dazu eine aktuelle Predigt.
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