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Gebete beim Feierabendmahl
auf dem Ökumenischen Kirchentag 2010 in München
Du rufst uns zusammen aus allen Völkern.
Gemeinsam mit Israel lässt du uns dein Lebenswort hören.
Du schenkst uns Hoffnung, wenn wir mutlos werden.
Du richtest uns auf nach Niederlagen und Scheitern.
Du öffnest uns neue Perspektiven,
auch wenn andere behaupten,
es gäbe keine Alternative zu dem, was ist.
Gott, in deiner Weisung finden wir Mut
zum Tun des Not-wendigen
und zum Lassen dessen,
was unsere Kräfte sinnlos verschleißt
und anderen schadet.
Du lehrst uns den heilsamen Rhythmus von Arbeit und Ruhe,
von Geben und Empfangen
und machst uns klug im Bedenken der Grenzen,
die du uns gesetzt hast.
Gott öffne uns nun für das,
was du uns heute zu sagen hast.
Fürbittengebet
Du Gott der Gerechtigkeit und der Liebe
wir danken dir, dass du uns durch Jesus daran erinnerst,
was letztendlich zählt
und unserem Leben schon jetzt Erfüllung schenkt.
Wir bitten dich,
lass die Erfahrungen dieses Kirchentages
weiter wirken in uns und in unseren Gemeinden.
Hilf uns, über alle Unterschiede hinweg
eins zu werden und zu bleiben
im Hören auf dein Wort
und im Tun des Gerechten.
Lehre uns,
mit einer Zunge zu reden
gegen die Vergötzung von Macht und Geld
und befähige uns,
unsere Stärken nicht länger gegeneinander ausspielen,
sondern mit vereinten Kräften
die Not und den Mangel in der Welt zu bekämpfen.
Gott, wir bitten dich
für die Opfer von Demütigung. Gewalt und sexuellem Missbrauch
Lass sie an ihren Erfahrungen nicht zerbrechen.
Stell ihnen Menschen an die Seite,
die sie verstehen in ihrem Schmerz und auch in ihrem Zorn,
Menschen, die ihnen helfen, trotz der Last der Vergangenheit
Freude am Leben zu finden.
Wir bitten dich für alle,
die das Leben anderer skrupellos zerstören
und denken, sie kämen damit unbehelligt davon.
Zieh sie zur Rechenschaft, Gott!
Lass sie erschrecken über sich und ihr Tun,
erneuere ihren Sinn
und erfülle sie Achtung für dich und die Würde anderer Menschen.
Gott, schütze das Glück der Liebenden,
erhalte Jungen und Alten die Lebenslust
und lass uns alle das Lachen nicht verlernen,
auch nicht das Lachen über uns selbst.
Breite du deinen Frieden aus
von Zion her über die ganze Welt.
Sylvia Bukowski, Pfarrerin in Wuppertal