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Kirche und Jugend
Rat der EKD veröffentlicht Handreichung
„Junge Menschen müssen in einem Prozess ständiger Wandlungen ihre Identität finden. Sie suchen dabei nach Orientierungen, um Perspektiven für ein eigenes Leben zu entwickeln, und nach Antworten auf ganz unterschiedliche Fragen. Es geht dabei immer auch um Werte und Lebenssinn, und damit eben immer auch um religiöse Fragen“, erläutert die Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann, im Vorwort der Handreichung und fährt fort: „Mit Jugendlichen diesen Gesprächsfaden der existentiellen Fragen aufzunehmen und sie dabei nicht nur als suchende, sondern auch als inspirierte Personen ernst zu nehmen, kann für alle Beteiligten ganz neue Zugänge zu eigenem Fragen und Suchen eröffnen.“
Am Verhältnis der Kirche zur heranwachsenden Generation entscheiden sich in einer Gesellschaft, in der eine christliche Sozialisation keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt, die Gegenwart wie die Zukunft der Kirche. Wenn es der Kirche nicht gelingt, der nachwachsenden Generation immer wieder Zugänge zur Botschaft des Evangeliums zu eröffnen, wird sie auf Dauer in ihrer eigenen Existenz gefährdet.
Aus dem Verhältnis der Kirche zur heranwachsenden Generation können und sollen sich aber auch Perspektiven für die Gegenwart wie die Zukunft jedes einzelnen Jugendlichen ergeben. Dabei geht es darum, den Zuspruch und den Anspruch der Botschaft des Evangeliums mit jugendlichen Lebenswelten zu verschränken.
„Die Handreichung analysiert aktuelle jugendliche Lebenslagen, beschreibt vielfältige Begegnungsfelder von Kirche und Jugend und benennt Perspektiven für eine jugendsensible Kirche. Dabei will sie in vier Kapiteln
- die Herausforderungen bewusst machen, mit denen die Kirche im Blick auf das Verhältnis zu Jugendlichen konfrontiert ist,
- den Auftrag und die Aufgaben der Kirche in diesem Bereich klären und ins Bewusstsein holen,
- Anregungen für die Strukturierung kirchlichen Handelns geben und
- sinnvolle Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Mit ihrer Handreichung wendet sich die EKD an Gemeinde- und Kirchenvorstände, an Verantwortliche in Dekanaten und Kirchenkreisen, in Verbänden und der Diakonie sowie an die Kirchenleitungen. Sie will dazu ermutigen, entschlossen Prioritäten im Bereich von Kirche und Jugend zu setzen, sowie zu einer Schärfung des Profils dieser Arbeitsbereiche beitragen und als Entscheidungshilfe dienen. Im Text finden sich ferner zahlreiche Beispiele, die einen Eindruck von den Möglichkeiten und der Vielfalt kirchlichen Handelns mit Jugendlichen vermitteln.
Die Handreichung „Kirche und Jugend. Lebenslagen – Begegnungsfelder Perspektiven“ wurde noch in der Amtsperiode des vorigen Rates von der Kammer der EKD für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend erarbeitet, der namhafte Experten aus Kirche, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft angehören. Sie ist erschienen im Gütersloher Verlagshaus, 2010, ISBN 978-3-579-05961-7, hat 96 Seiten und kann zum Preis von 4,95 € über den Buchhandel bezogen werden.
Hannover, 03. Februar 2010
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
Kirche und Jugend. Lebenslagen, Begegnungsfelder, Perspektiven