Synodales Kantoreikonzert

15. Oktober 2023, 17.00 Uhr, St. Martha Kirche


Von Pieter Claesz - Web Gallery of Art:   Abbild  Info about artwork, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=407694

'Heute wirst du mit mir im Paradies sein' - Vanitas-Kantaten aus drei Jahrhunderten. Die Kantorei der Evangelisch Reformierten Kirche musiziert gemeinsam mit dem Synodalverbandschor und den Vokalsolist:innen Theresa Steinbach (Sopran), Stefanie Weidmann (Alt), Fridolin Wissemann (Tenor) und Gotthold Schwarz (Bass) auf historischen Instrumenten unter der Leitung von Kantor Tobias Orzeszko.

Am 7. Februar 1723 – also vor 300 Jahren – legte Johann Sebastian Bach seine Kantoratsprobe in der Leipziger Nikolaikirche im Rahmen des Bewerbungsverfahrens für das Thomaskantorenamt ab. Zuvor komponierte er in seiner Mühlhausener Zeit (1707/08) die Trauerkantate »Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit« BWV 106 (auch bekannt als »Actus tragicus«). Dieses Werk steht im Fokus der Konzerte am 14. Oktober 2023 um 18.00 Uhr in Leipzig (Ev. Ref. Kirche) und 15. Oktober, um 17.00 Uhr in St. Martha, Nürnberg.Zudem erklingen u.a. die Musikalischen Exequien II + III von Heinrich Schütz, die Kantate »Meine Sünden betrüben mich« P. 364 des Nürnberger Komponisten Johann Pachelbel sowie die Choralkantate »O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen« WoO V/4 von Max Reger, der in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag feiern würde.

Karten zu 13,00 € (erm. 8,00 €) an der Abendkasse.
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Alte Musik – aktuell serviert.

Herzliche Einladung zu diesem besonderen Konzert musikalischer Raritäten und bewegender Schätze rund um die Vanitas!

Vanitas (lat. „leerer Schein, Nichtigkeit, Eitelkeit“; auch Prahlerei, Misserfolg oder Vergeblichkeit) ist ein Wort für die jüdisch-christliche Vorstellung von der Vergänglichkeit alles Irdischen, die im Buch Kohelet (Prediger Salomo) im Alten Testament ausgesprochen wird (Koh 1,2 LUT): „Es ist alles eitel.“ Diese Übersetzung Martin Luthers verwendet „eitel“ im ursprünglichen Sinne von „nichtig“. Vanitas-Motive haben eine traditionelle Gemeinsamkeit, die über die Zeiten hinweg bestehen bleibt: Sie sollen zeigen, dass der Mensch keine Gewalt über das Leben hat. Aus der Perspektive der Vanitas-Rhetorik ist ein gottgewolltes Werden und Vergehen nichts Negatives. Es ist nicht das Vergängliche, das wertlos erscheinen soll, sondern die Versuche, es vorzuzeigen und festzuhalten. Vergänglichkeit wird erst dann zur Strafe, wenn sich die Behauptung von Formen oder Werten gegen diesen Wandel stellt. Daher kritisieren solche Behauptungen sich selbst, indem sie sich rechtfertigen, ihr Ungenügen deutlich machen oder vor sich warnen. Auf diese Weise erlauben sie sich zugleich, was sie verurteilen. (wikipedia)